Erweitern des Funk-Netzwerks über bestehende Verkabelung
Leider wird auch heute noch in Neubauten TAE-Dosen mit entsprechenden Kabeln verbaut. In der Regel aus Unwissenheit. Wie viele schnurgebundene Telefone gibt es noch? Sinnvoller ist eine LAN-Verkabelung zwischen den wichtigsten Punkten, wie Hausanschluss, Router pro Etage, Arbeitsplatz und Fernseher. Eine durchgehende LAN-Verkabelung aller Zimmer ist in einem Privathaus in der Regel unnötig, da viele Geräte über WLAN arbeiten. Dazu sollte das Funknetz aber auch vollständig ausleuchten.
Was aber tun, wenn das nicht der Fall ist. Viele greifen zu einem WLAN-Repeater, obwohl es meist noch bessere Alternativen gibt (weiterführender Artikel).
Entgegen einiger Meinungen ist es möglich, bestehende Verkabelungen zu nutzen, um an den Router einen zweiten Accesspoint anzubinden. Es muss dazu nicht immer eine Cat7-Verkabelung sein. Bei häufigen Anwendungen geht es auch nur darum, die Leistung des Internetanschlusses über Funk ebenfalls zu erreichen. Zum Beispiel die 50 Mbit/s eines VDSL-Anschlusses.
Bild: S-FTP Verlegekabel, schön zu erkennen sind die unterschiedlichen Verdrillungen zur Verringerung des Übersprechens.
Ideal sind natürlich Kabel der Kategorie 5 oder besser. Aber bereits mit Verlegekabel, das für ISDN-Verkabelung genutzt wurde, ist eine Geschwindigkeit von 100 Mbit/s (Fast-Ethernet) bei nicht zu langen Wegen überhaupt kein Problem. Dazu werden auch nur zwei Doppeladern benötigt. Nach Standard sind das Pins 1&2 und 3&6, wofür die beiden Paare gelb/weiß und grün/weiß verwendet werden können. Getauscht werden müssen nur die TAE- gegen UAE-Dosen.
Aber wenn über einen zweiten Accesspoint noch stabil mehr Durchsatz erzielt wird, als über einen Repeater, der die halbe Funk-Bandbreite klaut, ist es doch die bessere Wahl.
Bild: Standard 4x2 Verlegekabel
Wenn über das für Ethernet genutzende, nicht ideale Kabel auch das DSL in einer anderen Doppelader läuft, kann man durch Übersprechen eine Verringerung des Signal-zu-Rausch-Verhältnisses im oberen Frequenzspektrum beobachten. Solange die Leitungskapazität nicht beeinträchtigt wird, gibt es hier auch kein Problem.
Bild: Spektrumsanzeige einer Fritzbox, roter Pfeil zeigt auf die Auffälligkeit im oberen Spektrum
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